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Archäologisch-geologische Route durchs Świętokrzyskie-Land

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  • Detaillierte InformationenZwińRozwiń
    • Art des Gegenstandes:
      Automobil
    • Track Schwierigkeit:
      für Anfänger
    • Route:
      • Kielce
      • Kielce
      • ostrowiecki
    • Dorf auf der Strecke:
      SaurierPark Bałtów – Krzemionki bei Ostrowiec Świętokrzyski – Nowa Słupia – Św. Krzyż – Góra Bukowa – Zachełmie – Krzemienne Kręgi – Góra Ciosowa – Ślichowice Reservat – Kadzielnia Reservat – Wietrznia Reservat – Karczówka Reservat –Tropfsteinhöhle „Raj“-
    • Sehenswürdigkeiten auf der Strecke:
      SaurierPark Bałtów – Krzemionki bei Ostrowiec Świętokrzyski – Nowa Słupia – Św. Krzyż – Góra Bukowa – Zachełmie – Krzemienne Kręgi – Góra Ciosowa – Ślichowice Reservat – Kadzielnia Reservat – Wietrznia Reservat – Karczówka Reservat –Tropfsteinhöhle „Raj“-
    • Touristische Region:
      • Kielce und Umgebung
      • Ostrowiec Świętokrzyski und Umgebung
  • Beschreibung

    Gegenwärtig dauern noch die Arbeiten an einem archäologisch-geologischen Wanderweg durchs Świętokrzyskie-Land, der die größten einschlägigen Schätze der Region umfassen soll. Im Gelände wird er durch entsprechende Wegweiser  gekennzeichnet (wie E-22a und E-22b) und mit Beschreibungstafeln bestückt. Damit erhält der Tourist ein Produkt, das  gewissermaßen alle in einer Linie gelegenen Fremdenverkehrsattraktionen miteinander verbindet wie z.B. Krzemionki, Jura-Park Bałtów, Kielce (mit den Reservaten Wietrznia und Kadzielnia) sowie noch viele andere Highlights, darunter natürlich auch Zachełmie, das durch die Tetrapoden-Abdrücken weltbekannt geworden ist. Insgesamt umfasst der archäologisch-geologische Wanderweg 18 Objekte, die in einer gemeinsamen Route vereint sind.

    Verlauf: SaurierPark Bałtów – Krzemionki bei Ostrowiec Świętokrzyski – Nowa Słupia – Św. Krzyż – Góra Bukowa – Zachełmie – Krzemienne Kręgi – Góra Ciosowa – Ślichowice Reservat – Kadzielnia Reservat – Wietrznia Reservat – Karczówka Reservat –Tropfsteinhöhle „Raj“- Szewce Steinbruch – Góra Zelejowa – Góra Zamkowa – Góra Rzepka – Góra Miedzianka

    Sehenswertes:
    Bałtów
    Dorthin gelangt man auf der Straße nach Solec an der Weichsel nördöstlich von Ostrowiec Świętokrzyski. Bałtów berückt durch seine reizvolle Lage im Kamienna-Durchbruchstal, zwischen dem träge mäandernden Fluss und weißen, hochragenden Kalkfelsen aus dem Oberjura. Ihre Ähnlichkeit mit den Felsen der Täler bei Krakau ist nicht zufällig; Beide sind nämlich Ablagerungen desselben Meeres und ebenfalls gleich alt (ca. 160 Mio. Jahre). Die imposanten Kalksteinwände am Ufer des Kamienna-Flusses werden von Tälern durchzogen, die an ihren höheren Stellen in reizvolle finstere Lößschluchten aus dem Pleistozän übergehen.
    Die Idee, einen Dinosaurierpark zu gründen, reifte, als man hier Karstgebilde gefunden hat, die Dinosaurierabdrücken zum Verwechseln ähnlich waren. Heute weiß die Wissenschaft, dass die Dinosaurier in Hinsicht auf die enorme Tiefe des damaligen jurassischen Meeres, ihre Fußspuren nicht auf dem Meeresboden hinterlassen haben konnten, diese Riesen aber bestimmt einige Millionen Jahre später hier waren, als sich das Meer zurückgezogen hatte. Der im Kamienna-Flusstal entstandene Dinosaurierpark präsentiert nicht nur eine Vielfalt imposanter,
    lebensgroßer Sauriermodelle, sondern ebenfalls Organismen, die in den einzelnen Epochen der Erdgeschichte gelebt haben. Ferner nennt er auch eine unikale Mineralien- und Fossiliensammlung sein Eigen sowie eine Exposition von Felsoberflächen mit originalen Dinosaurierfährten aus dem Unter-jura in der Region Szydłowiec.
    Der Park in Bałtów verfügt über erhebliches Anschauungsmaterial, das nicht nur die Fantasie der jüngsten Besucher anregt. Außer dem Dino-saurierpark lädt hier ebenfalls ein zoologischer Garten ein, der sich auf einem ansehnlichen Terrain erstreckt. Bei seiner Erkundung stehen den Touristen fachkundige Fremdenführer zur Seite. Darüber hinaus kann man den Fluss Kamienna mit dem Floß oder Paddelboot bezwingen, reiten und sogar Ski fahren. Der Dinosaurierpark „Jura Park Bałtów“ steht unter der Schirmherrschaft des Staatlichen Geologischen Instituts.

     

    Krzemionki

    Um die größte Abbaustelle des gestreiften Flintsteins kennen zu lernen, sollte man sich nach Krzemionki (etwa 8 km nordöstlich von Ostrowiec Świętokrzyski) aufmachen. Diese Flintsteingruben hat 1922 der namhafte Geologe Jan Samsonowicz  entdeckt. Die heute zur Besichtigung freigegebenen Förderschächte stellen nur einen Bruchteil von mehreren Tausend Schachttrichtern dar, die in der nahen Umgebung gefunden wurden und mit 460 m Länge die europaweit größte Besichtigungsstrecke dieser Art bilden. Sie vermittelt ein Bild darüber, welche Fördertechniken die neolithischen Bergleute 5000 - 1600 v. Chr. angewandt haben. Gestreifter Feuerstein war seit Jahrtausenden ein begehrter Rohstoff. Seine enorme Härte, Spaltbarkeit und die Möglichkeit, daraus dünne scharfe Splitter zu gewinnen, machten ihn zum wertvollen Rohstoff für aller Art Werkzeuge wie Äxte, Schabemesser, Speer- und Pfeilspitzen.
    Die hiesigen Kalksteinfelsen, in denen Flintsteinkonkretionen eingeschlossen sind, datieren in den Oberjura (vor 155-157 Mio. Jahren), als die Dinosaurier ihre größte Entwicklung erlebten. Der Kalkschlamm, aus dem das Kalkgestein entstand, setzte sich an seichten Stellen und am Ufer des flachen Meeres ab. Dabei herrschten ähnliche Bedingungen wie heute an der Küste von Florida. Diese siliziumreichen Substanzen füllten die Korridore aus, die von den Krevetten im Kreideschlamm gebohrt wurden. Die weitere Entstehung von Feuerstein war das Werk langwieriger chemischer Prozesse.
    Aus gestreiftem Flintstein wurden nicht nur Werkzeuge, sondern ebenfalls magische Gegenstände, Amulette und Herrschaftsinsignien gefertigt, die als Grabbeigaben von der hohen gesellschaftlichen Stellung des Verstorbenen zeugten. Seit einigen Jahren erlebt der gestreifte Flintstein seine zweite Jugend, wird „Stein des Optimismus“ oder „Świętokrzyski-Diamant“ genannt und hält mit Erfolg in den europäischen Juweliergeschäften Einzug.

     


    Nowa Słupia
    Das Städtchen liegt am Fuße des Łysa Góra auf halbem Wege zwischen Kielce und Ostrowiec Świętokrzyski. Dieser Ort gilt zusammen mit dem angrenzenden Dörfchen Rudki als Wiege des Świętokrzyskie-Hüttenwesens. Das hiesige vorgeschichtliche „Stahlwerk“ begann bereits im 2. und 1. Jh. v. Chr. mit der Eisenschmelze und erlebte seine größte Blütezeit im 3. und 4. Jh. n. Chr. Die Relikte alter Eisenerz-Schmelzstätten kann man heute im M.-Radwan-Museum des Altertümlichen Hüttenwesens in Nowa Słupia bewundern. Zu sehen sind zum einmaligen Gebrauch bestimmte Rennöfen, von denen in der Region über 300 000 gezählt wurden. So ein Ofen bestand aus Lehm mit Häcksel und war wechselweise mit Eisenerz- und Holzkohleschichten bestückt. Zur Belüftung des Schmelzvorganges dienten Blasebälge. Diese Methode haben die Kelten in die Gegend des Łysa Góra gebracht. Die Gewinnung großer Eisenmengen war nur dank der ausgedehnten Eisenerzvorkommen möglich.
    In der Nähe des am Fuße des Nationalparks Świętokrzyskie gelegenen Museums verdient die Steinskulptur des „Pilgers“ (auch Emmerich genannt) Aufmerksamkeit, um deren Entstehung viele Legenden kreisen.

    Gesteinsblockhalde „GOŁOBORZE“ am Święty Krzyż

    Gehört zu den Wahrzeichen des Świętokrzyskie-Gebirges. Um dorthin zu gelangen, wandert man am besten auf dem Königsweg von Nowa Słupia oder von Huta Szklana auf den Berg Łysa Góra. Die Gipfelpartien des Hauptkamms bestehen aus hartem Quarzitsandstein aus dem Kambrium (vor etwa 500 Mio. Jahren).
    Die Gesteinsblock- und Geröllhalden an seinen Hängen datieren ins Pleistozän (letzte Mio. Jahre). Im Eiszeitalter waren die höchsten Abschnitte des Świętokrzyskie-Gebirges nicht immer vom skandinavischen Inlandeis bedeckt, und der felsige Kamm des Łysa Góra-Gebirgszuges ragte ebenfalls zeitweise als sog. „Nunatak“ unter dem schier unendlichen Inlandeis hervor. Der aus Sandstein gebaute Kamm verwitterte und zerfiel in Folge der harten periglazialen Klimabedingungen. Die Felsbrocken stürzten die Hänge hinab und bildeten ausgedehnte Gesteinsblockhalden. Unser heutiges Klima bewirkt, dass die Halden langsam überwuchern. Von der entstandenen Aussichtsterrasse bietet sich ein faszinierender  Blick auf diese einzigartige Świętokrzyskie-Landschaft.
    Wenn man den Łysa Góra erklommen hat, sollte man unbedingt auch dem 1000-jährigen Heilig-Kreuz-Kloster „Święty Krzyż“ einen Besuch abstatten und das Naturmuseum besichtigen, das den geologischen Bau sowie die Pflanzen- und Tierwelt der gesamten Region veranschaulicht.
    Zu den Besonderheiten des Łysa Góra gehören ferner die heidnischen Kultwälle aus dem 8.-10. Jh. nahe dem Berggipfel.

    Bukowa Góra
    Der Wanderweg führt zum Berg Bukowa Góra. In seinem nördlichen Gipfelabschnitt zieht sich ein Streifen von Sandsteinfelsen von ca. 5 m Höhe und ca. 6 m Breite dahin (Denkmal der unbelebten Natur).

    Zachełmie

    Die nächste Station bildet der Steinbruch Zachełmie. Dort haben Wissenschaftler des Polnischen Geologischen Instituts der Warschauer Universität (Piotr Szrek und Grzegorz Niedźwiedzki) Fossilien und die Fußabdrücke von Tetrapoden (vierfüßige Landwirbeltiere) entdeckt. Dabei stellte sich heraus, dass diese Abdrücke etwa um 18 Mio. Jahre älter sind als die ältesten bisher bekannten Fossilien dieser Art. Diesen Fund bezeichnet man als „Granate“, die die  wissenschaftliche Welt zum Erschüttern brachte und zu Änderungen in den Lehrbüchern führte.

    „Kamienne Kręgi“ (Steinkreise)
    Das Reservat „Kamienne Kręgi“ (Steinkreise) befindet sich auf dem Berg Góra Gradowa bei Tumlin. Der Reichtum des Schutzgebiets beruht auf den Sandsteinaufschlüssen aus der Untertrias, die in alten Abbaulöchern und im Steinbruch „Gród Tumlin“ neben dem Reservat zu sehen sind.  Den hiesigen Sandstein kennzeichnen eine mannigfaltige  Diagonalschichtung und interessante rotbraune Färbung. Auf dem Gipfel des Góra Gradowa haben die Archäologen Steinkreise aus Tumlin-Sandstein entdeckt, die von einer  heidnischen Kultstätte zeugen.

    Ciosowa
    Bei der Wanderung in Richtung Kielce gelangt man zum Berg Góra Ciosowa, an dessen Südhang  ein Felsanbruch aus rotem Trias-Sandstein zu erkennen ist, der von einem Steinbruch zurückgeblieben ist und als Denkmal der unbelebten Natur unter Schutz steht.

     

    Ślichowice

    Das interessante und äußerst lehrreiche Gesteinsreservat im ehemaligen Steinbruch Ślichowice war das erste geologische Schutzgebiet in Polen. Es erstreckt sich im Nordwesten von Kielce, am Westrand des Stadtviertels Ślichowice. In den Abbauwänden des Steinbruchs lassen sich dünne Kalk-und Merkelschichten erkennen, die sich (außer der Riffzone von Kadzielnia) im Meer aus dem Oberdevon (vor ca. 385-365 Mio. Jahren) gebildet haben.
    Unter gesetzlichem Schutz steht die Aufwölbung zwischen dem östlichen und westlichen Abbauge-lände. Dort ist man auf eine überkippte Gesteinsfaltung gestoßen, die infolge gebirgs-bildender Bewegungen in der variszischen Orogenese vor etwa 325-251 Mio. Jahren entstanden ist. Faltenstrukturen weisen ebenfalls die schrägen Abbauwände auf, die zur Sohle einer größeren Abbaugrube führen sowie deren Westwand. Dort treten vielfältige Verwerfungen und kleine Höhlen auf.
    Die Gesteinsanbrüche von Ślichowice werden seit Jahren bei der Ausbildung polnischer Geologen genutzt. Rund um den Steinbruch verläuft seit kurzem ein bequemer Spazierweg  mit Aussichtspunkten. Dank entsprechender Illumination kann die Faltenbildung seiner Hauptwand auch nachts bewundert werden.

     


    Kadzielnia
    Im Steinbruch Kadzelnia, der gewissermaßen im Herzen von Kielce, am linken Sinica-Ufer (zwischen den Straßen ulica Krakowska, ulica Pakosz und Aleja Na Stadion), gelegen ist, hat man bei Bauarbeiten ein sehr interessantes geologisches Profil sowie eine Reihe von Felshöhlen freigelegt.
    Kadzielnia ist das Hauptglied des Höhenzugs Kadzielniańskie. Im Oberdevon (vor ca. 380 Mio. Jahren) befand sich das Kadzielnia-Gelände in einem warmen Meer, zeitweise auch in einer seichten Zone in unmittelbarer Nähe eines Hohltier-Korallen-Riffs. In fossiler Form bildeten sie Ablagerungen, die als „Kadzielnia-Kalk“ bekannt geworden sind. Die hiesigen Gesteine enthalten eine reiche, meist zerbröckelte fossile Fauna, vornehmlich Blumentiere, Hohltiere (Stromatoporen und Amphoporen), Seelilien, Armfüßer, Schnecken, Kopffüßler und Panzerfische. Manche Arten wurden erstmals in Kadzielnia entdeckt, was diesen Aufschluss noch berühmter und zu den wichtigsten in Polen machte.
    Das geologische Reservat ist im Mittelteil des Abbaugeländes entstanden und umfasst einen naturgeschützten Monolith, der die Bezeichnung „Skałka Geologów“ (Geologenstein) trägt. Darüber hinaus sind hier ebenfalls Karstaufschlüsse aus dem Miozän (vor 20-5 Mio. Jahren) und Pleistozän (letzte 1,8 Mio. Jahre) zu finden, die zu den besterhaltenen Erscheinungen ihrer Art in Polen gehören. Entdeckt wurden 14 Höhlen, von denen die längste 140 m misst. Gegenwärtig werden im Steinbruch drei unterirdische Höhlen („Prochownia“, „Szczelina“ und „Wschodnia“) miteinander verbunden, um eine touristische Besichtigungsstrecke zu schaffen. Augenmerk verdient ebenfalls das imposante, moderne Amphitheater, das als einziges in Polen in eine Felswand gehauen wurde.

     

    Wietrznia

    Das Zbigniew-Rubinowski-Reservat der unbelebten Natur ist wie Kadzielnia auf dem Gelände eines ehemaligen Steinbruchs gelegen. Es umfasst den Berg Wietrznia (312 m ü.d.M.) und das angrenzende Międzygórze, das die Verlängerung des durch Kielce verlaufenden Kadzielniańskie-Höhenzugs bildet. Die Steinbrüche bestehen aus Kalkstein-Dolomit-Felsen aus dem Oberdevon. Zum Reservat gehören drei miteinander verbundene Steinbrüche (Wietrznia, Międzygórz und Międzygórz Wschodni), die von 1893-1974 in Betrieb waren. Die Gesamtlänge der ehemaligen Abbaugebiete beträgt 800 m.  Im Schutzgebiet befinden sich  wertvolle geologische Aufschlüsse, die infolge tektonischer Prozesse und  Adermineralisierung (Blei-Barium-Kalzit) entstanden sind sowie unter- und oberirdischen Karsterscheinungen (Spalten, Schlote und Höhlen) und  Fossilien (Rugosa, Armfüßler, Seelilien und fossile Fische).

     

     


    Karczówka
    Die im Westteil von Kielce gelegene Anhöhe Karczówka gehört zum Höhenzug Kadzielniańskie, der von den Straßen ulica Bernardyńska, Podklasztorna und Krakowska umgeben ist. Auf dem von dunkelgrünen Wäldern bedeckten Berg thront eine schneeweiße Kirche. Die Anhöhe besteht aus Kalkstein des Oberdevons und war die Wiege des Kielcer Erzbergbaus. Das gesamte Karczówka-Gelände mit den angrenzenden Bergen (Grabina, Dalnia und Brusznia) ist mit Spalten bedeckt, die immer mehr zuwachsen. Dabei handelt es sich um Spuren, die von der Suche nach Bleisulfid, also silberhaltigem Galenit und dessen Abbau zurückgeblieben sind. Seine Entdeckung führte im 16. und 17. Jh. zur dynamischen Entwicklung der  Stadt. In der Kirchenkapelle auf dem Karczówka gebührt der Skulptur der hl. Barbara (Schutzpatronin der Bergleute) Aufmerksamkeit, die aus einem einzigen Galenitblock entstanden ist. Aus ähnlichen Erzblöcken aus der Region Karczówka sind noch zwei weitere Bildwerke zu bewundern: Das eine stellt die Jungfrau Maria dar und befindet sich in der Kielcer Basilika minor, und das andere den hl. Antonius in der Pfarrkirche in Borkowice bei Przysucha.

    Tropfsteinhöhle „Jaskinia Raj“
    Die 1964 entdeckte Höhle wird zu Recht als größte Fremdenverkehrsattraktion der Region Świętokrzyskie gelobt. Das Naturreservat „Jaskinia Raj“ befindet sich am Nordhang des Góra Malik, der zum Bolechowicki-Gebirgsrücken gehört. Zur Tropfsteinhöhle gelangt man am besten auf der Verkehrsstraße Chęciny-Kielce.
    Hinter der Ortschaft Górsko biegt man rechts in Richtung Westen ab. Am Ende der Straße befindet sich ein Parkplatz, und weiter geht es zu Fuß. Die Höhle entstand vor 390 Mio. Jahren in dickschichtigem Kalkstein aus dem Mitteldevon. Die Gesamtlänge ihrer Gänge beträgt 240 m, wovon 180 m besichtigt werden können. Außerordentliche Verdienste um die Absicherung und nachfolgende Erschließung der Höhle für touristische Zwecke haben die Mitarbeiter der Świętokrzyskie-Abteilung des Staatlichen Geologischen Instituts Kielce, Tymoteusz Wróblewski und Zbigniew Rubinowski, erworben. Noch vor der offiziellen Eröffnung sind die Schlammablagerungen in der Höhle sorgfältig untersucht worden. Dabei stellte sich heraus, dass dieser Ort bereits vor 50 000 Jahren, also in der Würm-Kaltzeit, vom Menschen bewohnt war. Diese Tatsache bestätigen u.a. die dort gefundenen Werkzeuge aus Flintstein. Darüber hinaus hat man ebenfalls die klimatischen Veränderungen jener Zeit untersucht. Im Höhlenschlamm wurden Knochenreste vieler Säugetierarten wie u.a. vom Höhlenbär, Mammut, der Höhlenhyäne und dem Wollnashorn entdeckt. Die Höhle ist zwar nicht besonders groß, aber ihre einzigartige Tropfsteinwelt wird voll und ganz dem Namen „Jaskinia Raj“, also Paradieshöhle gerecht. Von ihren wundervollen Tropfsteingebilden, die durch die zerstörende und nachfolgend schöpferische Kraft des Wassers entstanden sind, sollten vor allem genannt werden: an der Decke hängende Stalaktiten, emporwachsende Stalagmiten, vielfältige Wandsinter, Pisoide (Höhlenperlen), Stalagnate, auch als Sintersäulen bezeichnet (entstehen aus dem Zusammenwachsen von Stalaktiten und Stalagmiten) sowie hauchdünne Tropfsteingardinen und Stalagmitpagoden. Das alles bewirkt, dass diese Tropfsteinhöhle mit ihrem Reiz und wissenschaftlichen Wert andere polnische Höhlen wesentlich übertrifft. Die Entstehung der Höhle ist auf Karsterscheinungen zurückzuführen. Karst entsteht durch Verwitterung von Karbonatgestein – Kalkstein und Dolomit. Regenwasser und unterirdische Wasseradern dringen durch Ritzen  und Öffnungen ins Gesteinsinnere und lösen es auf. Dadurch entstehen vielfältige Aushöhlungen wie Karstschlote, Höhlen und Schächte von nicht selten erheblichen Ausmaßen. An ihren Oberflächen entstehen durch das mit Calciumcarbonat gesättigte Karstwasser mannigfaltige Tropfsteingebilde. Außer der „Jaskinia Raj“ selbst steht ebenfalls ein Teil des Kiefernwaldes zusammen mit der für Kalksteinerhebungen kennzeichnenden Flora unter gesetzlichen Schutz.

     

    Steinbruch Szewce

    Das Abbaugebiet liegt im Ostteil des Berges Okrąglica. Der Weg zum Steinbruch führt auf der Strecke Kielce-Chęciny. Bei der Ortschaft Zgórsko wird westlich abgebogen zur Ortschaft Szewce. Dort biegen wir in südlicher Richtung auf einen Feldweg ab und gelangen zum bewaldeten Okrąglica, der zu den elf sog. „Erzbergen“ in der Umgebung von Chęciny gehört. In der Zeit vom 14. bis Anfang des 20. Jh. hat man dort Blei- und Kupferminen ausgebeutet.
    Im Steinbruch Szewce wird ein höchst interessanter, sandrosafarbiger Kalkstein aus dem Devon abgebaut, der vornehmlich als Verkleidung von Wänden und Fußböden genutzt  wird. Im Steinbruch lassen sich noch heute Spuren vielfältiger Abbautechniken erkennen.
    Das am Südwestrand von Kielce im Dymiński-Gebirgszug, am Hang des Kamienna Góra gelegene Reservat wir landläufig „Kamionka“ genannt. Vom Stadtteil Białogon zum Schutzgebiet gelangt man am besten auf der Verlängerung der ulica Na Ługach.
    Bei der Besichtigung des Reservats lernt man die ältesten Gesteine kennen, die beim Abbau im ge-samten Naturpark Chęciny-Kielce sowie auf unserer Archäologisch-geologischen Route freigelegt wurden. So findet man also Konglomerate, Kieselsandstein, Schlickstein und Tonschiefer. Die an den oberen Wänden und in der Schlucht im Norden des Steinbruchs freigelegten Gesteine gehören zum Kambrium (vor ca. 520-510 Mio. Jahren).
    Die nahezu identischen Gesteine im Süd- und Ostabschnitt des Steinbruchs stammen aus dem Ordovicium (vor 480-465 Mio. Jahren). Durch gebirgsbildende Bewegungen sind an der Nordwand die kambrischen Gesteinsschichten auf die ordovizischen geschoben worden. Bemerkenswert ist ebenfalls das Auftreten von Bentonit, ein Sediment, das im Ordivicium durch Verwitterung vulkanischen Staubs entstanden ist. Eine etwa 10 cm dicke Schicht davon, lässt sich an der Nordwand der Abbaugrube erkennen, dicht über dem Wasserspiegel, der die unteren Abbauebenen überschwemmt. Das Reservat gehört zu den malerischsten der Region. Die sich im Wasser spiegelnden Felswände sowie die schlanken Fichten und Kiefern auf ihrem Gipfel versetzen den Betrachter in eine berückende und  geheimnisvolle Atmosphäre zugleich.

     

    Góra Zelejowa

    Die Steinbrüche auf dem Berg Góra Zelejowa gehören zu den interessantesten Zeugen des historischen Bergbaus. Der Ort hat sich vor allem durch sein rosafarbenes Calcitgestein einen Namen gemacht, das auch als „Zelejowa-Rose“ bekannt ist. Dieser weiße und rosafarbene Calcit, gefärbt mit blutrotem Hämatit und von grünlich-bläulichen Kupferäderchen durchwoben, bildet einen Anblick ohnegleichen. Der Name „Zelejowa-Rose“ rührt von seiner unikalen Gesteinsstruktur: Die weißen Calcitkrümel umgeben von dunkelrotem Hämatit bilden ein Muster, das an kleine Röschen erinnert. Darüber hinaus lässt sich die „Zelejowa-Rose“ hervorragend polieren, wodurch unser heimatliches Gestein ohne weiteres mit italienischem Marmor konkurrieren kann.
    Die ersten Abbaunachweise datieren ins 15. Jh. Damals schrieb der namhafte polnische Chronist, Jan Długosz: „Chęciny mit seiner auf einem Berg thronenden Burg nennt reiche Marmorgruben sein Eigen“. Die ältesten und bekanntesten Erzeugnisse aus „Zelejowa-Rose“ kann man in der Krakauer Wawel-Kathedrale bewundern. Dieses Calcitgestein ist aber nicht nur im königlichen Krakau, sondern ebenfalls in vielen barocken Sakralbauwerken anderer Städte wie z.B. Kielce (u.a. Details im Hochaltar des Klosters auf dem Karczówka) anzutreffen. Der hier abgebaute Kalkstein wird im Volksmund oft auch als „Marmor“ bezeichnet. Das ist jedoch unkorrekt, da der Świętokrzyskie-Kalkstein im Gegenteil zum Marmor kein metamorphes Gestein ist. Die „Zelejowa-Rose“ hat mit dem echten Marmor nur in gewisser Hinsicht die Kristallstruktur gemeinsam, wobei diese Struktur jedoch nicht auf Metamorphe Prozesse zurückzuführen ist. Für die Entstehung von „Zelejowa-Rose“ ist heißes mineralisiertes Hydrothermalwasser verantwortlich, das während der variszischen Orogenese im Spätkarbon (etwa vor 325-299 Jahren) unter Druck im Gestein kreiste und in den Ritzen der Kalksteinfelsen kristallisierte. Die spaltenartigen Aushiebe, die die Kalksteinanhöhe von Nord nach Süd durchziehen, sind vom Calcitabbau zurückgeblieben und messen an manchen Stellen bis zu 20 m Breite. An ihren Wänden zeigt sich hier und da ziegelroter Karst-Verwitterungsbelag. Das Karstwasser hat das Kalkgestein aufgelöst und Calciumcarbonat herausgespült. Zurückgeblieben sind Ton und rostfarbene Eisenoxide, die nun die Karstöffnungen ausfüllen. An den Steinbruchwänden lassen sich viele Spuren ehemaliger Abbaumethoden erkennen. Da findet man u.a. herausgeschlagene Vertiefungen, die von den Keilen stammen, die zur Abspaltung der Gesteinsblöcke dienten. Anfangs benutzte man dazu trockene Holzkeile, die in Öffnungen rings um den gewünschten Gesteinsblock  geschlagen und mit Wasser begossen wurden. Durch das Wasser trieben die Holzkeile auf und brachten das Gestein zum Bersten. Aus den letzten hier abgebauten Gesteinsblöcken ist die Säulenverkleidung im Świętokrzyskie-Museum des Staatlichen Geologischen Instituts in Kielce (ul. Zgody 21) entstanden. Der Steinbruch war bis 1954 in Betrieb.

     

    Góra Zamkowa

    Der Steinbruch liegt im Westteil des majestätisch über Chęciny thronenden Schlossbergs (Góra Zamkowa). Der in den 1940er-Jahren währende Abbau legte fast senkrechte Gesteinsschichten frei. Das sind dünnschichtige Kalksteinlagen aus dem mittleren und Oberdevon (vor 390-375 Mio. Jahren). Das Sedimentmaterial, aus dem die Kalkfelsen bestehen, setzte sich am Boden des Schelfs eines seichten, warmen Meeres ab, in dem vielfältige Organismen lebten. Der hiesige Festlandsockel war jedoch etwas tiefer als die küstennahe Zone des in Kadzielnia und in Wietrznia freigelegten Riffs. Die Relikte fossiler Organismen kann man an einer speziell präparierten Kalksteinoberfläche im Nordteil des Steinbruchs besichtigen. Manche Felsschichten sind voller Armfüßler, Resten von Blumentieren und Schwämmen. Beim genauen Hinsehen kann man ebenfalls unterschiedlich große Relikte von Schnecken, Seelilien und fossilen Hohltieren (Amphipora und Stromatopora) erkennen. Im Mittelteil des Aufschlusses befinden sich von Kalkgestein umgebene kleine Schichten aus hartem Silikatgestein, auch als Hornstein bezeichnet.
    Der gesamte Góra Zamkowa war einst Abbaugebiet von Bleierzen, wovon zahlreiche Spuren alter Gruben zeugen. Das hier geförderte Galenit (Bleisulfid) enthielt ebenfalls einen geringen Silberanteil.
    Die Gesteinsschichten, aus denen der Kamm des Góra Zamkowa und des Góra Zelejowa gebaut ist, sind steil geneigt. Ursprünglich lagen sie waagerecht wie die Sedimente im Devon-Meer. Aber im Oberkarbon und Perm (vor 325-251 Mio. Jahren) hat sich die Region Świętokrzyskie infolge der variszischen Orogenese stark gefaltet. Zwischen den o.g. Gebirgsrücken entstand eine Furche, deren Gesteinsschichten stark in die Höhe gepresst wurden. Die lang anhaltende Erosion zerklüftete die harte Gesteinskruste aus dem Devon und nivellierte das Gelände. Danach schürfte sie in den darunter liegenden, weniger widerstandsfähigen Gesteinen aus dem Sylur, Ordovicium und Kambrium das flache, ausgedehnte  Tal von Chęciny. Am Rande des ehemaligen Gebirgszuges sind Reste der harten Gebirgskruste in Gestalt steil geneigter Devon-Felsen verblieben.

    Góra Rzepka - Reservat
    Etwa 800 m westlich vom Góra Zamkowa erstreckt sich ein weiteres Felsreservat, das den Namen Góra Rzepka trägt. Zu diesem Schutzgebiet gehören die beiden Erhebungen Rzepka und Beylina mit dem Steinbruch „Korzecko“, bei dessen Nutzung der geologische Bau des Südhangs freigelegt wurde. Die nach Einstellung des Abbaus zurückgebliebene Gesteinswand liefert heute höchst interessantes Anschauungsmaterial über den Bau der Chęciny-Erhebungen. Die Felsanbrüche offenbaren dicke Dolomitschichten aus dem Mitteldevon, auf die sich in den höheren Abschnitten Kalkstein türmt. Die einzelnen Felsschichten werden teilweise durch Verwerfungen aus der Reihe gedrängt. An der Nordwand ist eine Zone mit zahlreichen Bruchstellen zu sehen, die ausgefüllt sind mit weißen und rosa Calcitadern des Typs „Zelejowa-Rose“ und vielfältige Struktur aufweisen. Dieser wertvolle Dekorationsrohstoff wurde in der Zwischenkriegszeit und nach dem Krieg bis ins Jahr 1963 zur Herstellung von Terrazzo genutzt.
    An den Hängen von Rzepka und Beylina sind deutliche Spuren uralter Abbaumethoden aus dem 14.-19. Jh. erhalten geblieben. Wie in den meisten umliegenden Bergen wurde auch hier anfangs vor allem nach Galenit gesucht. Im Steinbruch ist eine Freilichtausstellung der interessantesten Gesteine aus dem Naturpark Chęciny-Kielce geplant.

     

    Góra Miedzianka - Reservat

    Miedzianka ist der altpolnische Name für Kupfer. Das Schutzgebiet „Góra Miedzianka“ gehört zum Naturpark Chęciny-Kielce. Dorthin gelang man von Chęciny in Richtung Polichno und Miedzianka. Ortschaft und Berg liegen im Westteil des Höhenzugs von Chęciny.
    Der Berg besteht aus Kalkstein des Mittel- und Oberdevon (vor 390-380 Mio. Jahren) und weist zahlreiche Reste von Blumen- und Hohltieren (Stromatoporen) auf. Wenn man den Miedzianka vom Norden her betrachtet, ähnelt er in seiner Gestalt dem Giewont (1.895 m ü.d.M.) in der West-Tatra. Deshalb wird er manchmal auch scherzhaft „Giewont Świętokrzyski“ genannt. Früher hieß er auch Wielka Sowa (Große Eule) und Góra Miedzińska. Die Anfänge der Abbaugeschichte reichen in graue Vorzeit zurück. Auf einer Zeichnung aus dem Jahre 1569, die die Starostei Chęciny darstellt, befindet sich die Anmerkung: „der vierte Berg ist hinter dem Stadtdorf Polichno, das auch Miedzianka genannt  wird und wo sich die städtischen Hütten befinden.
    Das Kupfer von diesem Berg ist bester Sorte; Silber gibt es reichlich. Aus diesem Berg wurden einst viele Schätze geborgen, und auch heute ist der Vorrat noch groß. Aber das kostet viel Mühe und harte Arbeit“. In einer anderen Aufzeichnung ist von römischen Münzen die Rede, die Stanisław Łaszczyński um das Jahr 1902 bei Grabungen in der alten Halde am Südhang des Miedzianka gefunden hat. Wie man also sieht, hat der Miedzianka im Erzbergbau eine große Rolle gespielt und kann ohne Übertreibung als historisches Zentrum des Erzbergbaus der gesamten Region Świętokrzyskie bezeichnet werden. Im heutigen Reservat wurde ebenfalls Kalkstein abgebaut, der Malachit und Azurit.