Die Burg von Sandomierz thront auf dem sog. Schlossberg und entstand im 14. Jh. unter der Herrschaft von König Kasimir dem Großen. Im 10.-12. Jh. befand sich dort vermutlich eine Holzburg. In der gemauerten Feste residierte Herzog Henryk von Sandomierz, der Sohn von Boleslaw Schiefmund.
Der älteste Teil der Burg ist nachweislich der südliche Eckturm. Unter der Herrschaft von Sigismund dem Alten und danach Sigismund August (16. Jh.) wurde die Residenz mehrmals vergrößert. Aus jener Zeit stammt die Verbindungsmauer der beiden Ecktürme. Über dem Osteingang ist die Stiftungsurkunde von Sigismund dem Alten mit der Jahreszahl 1520 und dem Wappenschild mit Sigismund-Adler zu erkennen. Diese Fassade ziert ein Rombenmuster aus eigens für den Giebel gebranntem Klinkerstein. Die Bauarbeiten leitete Meister Benedikt aus Sandomierz, der u.a. ebenfalls den zweistöckigen Arkadenhof errichtet hat. Im Nordischen Krieg wurde die Burg von den Schweden gesprengt, wobei Hunderte Bürger und Einwohner der Umgebung, die in ihren Mauern Zuflucht gesucht hatten, unter den Trümmern den Tod fanden. Diese Ereignisse überdauerte lediglich der Burgflügel, der heute zu sehen ist und seinerzeit von König Jan Sobieski III. instand gesetzt wurde.
Nach der dritten Teilung Polens (Ende des 18. Jh.) diente das Gebäude den österreichischen Besatzern als Gericht und Gefängnis. Die Haftanstalt wurde erst 1959 aufgelöst. In den restaurierten Sälen ist heute das Bezirksmuseum von Sandomierz untergebracht.
WISSEN SIE, DASS...
die Burg von Sandomierz viele Geheimnisse birgt. Eins davon betrifft die unterirdischen Gänge, von denen man zwar weiß, dass es sie gibt, aber niemand kann sagen, wo genau sie sich befinden. Laut alten Überlieferungen hatten sie 3 Eingänge, die von der Burgbesatzung je nach Bedarf genutzt wurden. Einer der Korridore war fast ausschließlich dem König vorbehalten und führte unmittelbar in die Kathedrale. Durch den zweiten Gang gelangte man trockenen Fußes ans andere Weichselufer, dank dem die Burgbesatzung fliehen, oder einen Boten mit der Bitte um Entsatz aussenden konnte. Der dritte Tunnel hat etwa 10 km Länge und endet angeblich in der Ortschaft Skotniki, was in Notlagen ebenfalls von großem Vorteil war.
Nützliche Infos:
Bezirksmuseum in Sandomierz
ul. Zamkowa 12
27 - 600 Sandomierz
Tel./Fax. +48 15 832 22 65
sekretariat@zamek-sandomierz.pl
www.zamek-sandomierz.pl
Öffnungszeiten:
20.04.2019 r. - 30.09.2019
Montag: 13:00-15:00
Dienstag - Sonntag: 10.00 – 18.00
01.10.2018 r. - 19.04.2019
Montag: 13:00-15:00
Dienstag - Freitag: 9.00 – 16.00
Samstag - Sonntag: 10.00 – 16.00
Eintrittskarten:
- Normale 15 PLN
- Ermäßigte 10 PLN
- Familien: (2+3); 40 PLN
Touristenauskunft:
Touristenauskunft Sandomierz
ul. Rynek 20
27-600 Sandomierz
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