Schloss Krzyżtopór (vordem Krzysztopór) befindet sich in der Ortschaft Ujazd am Südostrand des Świętokrzyskie-Gebirges. Seine Wehrmauer maß 600 m Länge. Der Bau dauerte 13 Jahre, wobei die genauen Jahre unbekannt sind. Als Baubeginn nimmt man 1621 an. Der Architekt war mit Gewissheit Laurentius de Sent. Vor der Entstehung von Versailles galt Krzyżtopór als größtes Schlossensemble Europas. Sein Stifter, Krzysztof Ossoliński, besaß damit nicht nur eine Residenz, die von seinem ungeheuren Reichtum zeugte, sondern ebenfalls seinem Namen einen festen Platz in der Geschichte Polens sicherte. Der Entwurf des Palasts stützte sich auf das Kalenderjahr: Er besaß also 4 Türme wie Jahreszeiten, 12 Säle wie Monate, 52 Zimmer wie Wochen und 365 Fenster wie Tage im Jahr. Die Pferde fraßen aus Marmorkrippen und betrachteten sich dabei in Kristallspiegeln. Einer der großen Ballsäle besaß eine Glasdecke in Form eines Aquariums, in dem sich exotische Fische tummelten. Der Turm, in dem sich jener Ballsaal befand, war auf einer Quelle gebaut, die das Schloss mit Wasser versorgte. Die Zimmer wurden mit Warmluft beheizt, die durch spezielle Kanäle in alle Räume drang. In den Sälen reihten sich imposante Ahnengalerien der Ossolińskis, die von der Macht des Geschlechts und deren Verdienste für die Republik zeugten.
Obwohl inzwischen als Ruine, präsentiert sich das Schloss immer noch höchst imposant und gibt eine Vorstellung davon, wie dieser polnische Adelssitz im 17. Jh. ausgesehen hat. Der Eigentümer des Schlosses, Krzysztof Ossoliński Senior, hat sich nicht lange an seinem Prunkwerk erfreuen können. Ein Jahr nach der Fertigstellung erlag er unterwegs zur Landtagssitzung in Krakau einem Herzanfall. Nach seinem Tode erbte sein Sohn, Krzysztof Baldwin Ossoliński, die Residenz. Nach ihm ging sie an den Stiefbruder des Stifters, Kanzler Jerzy Ossoliński über. 1655 ist das Schloss von den Schweden besetzt worden, die dort ihren Stabssitz und ein Militärquartier einrichteten. Vor ihrem Abzug plünderten und zerstörten sie die Anlage. Weitere Schäden verursachte Georg II. Rákóczi zusammen mit den Kosaken und den Ungaren. Trotz dieser schlimmen Verwüstungen war Schloss Krzyżtopór noch bis 1770 bewohnt. Danach verfiel es immer mehr. Die späteren Besitzer waren nicht in der Lage, die Residenz wiederaufzubauen, die sich heute als sanierte Ruine präsentiert und immerhin etwa 90% ihrer ursprünglichen Bausubstanz bewahrt hat.
Über die Wehrhaftigkeit von Krzyżtopór entschieden seine Lage und die Fortifikationen mit seinerzeit modernen Bastionen. Beide Elemente zusammen sollten eine ideale, uneinnehmbare Festung bilden. Krzyżtopór entstand auf einem Felsvorsprung und war umgeben von natürlichen Schluchten und dem Schwemmland eines Flüsschens. Den äußeren Verteidigungsring bildete ein pentagonaler Erdwall mit Eckbastionen. Befestigungsanlagen wie Krzyżtopór werden von den Historikern und Architekten als Palazzo in fortezza bezeichnet.
Schloss Krzyżtopór in Ujazd
Ujazd 73
27-570 Iwaniska
Tel. +48 15 860 11 33
E-mail: zamek@krzyztopor.org.pl
www.krzyztopor.org.pl
Öffnungszeiten:
Sommerzeit:
April-August: Montag-Sonntag: 8:00-20:00
September-Oktober: Montag-Sonntag: 8:00-18:00
Winterzeit:
November-Februar: Montag-Sonntag: 8:00-16:00
März: Montag-Sonntag: 8:00-18:00
Eintrittskarten:
normale - 11 PLN (Sommerzeit) 9 PLN (Winterzeit)
ermäßigte - 8 PLN (Sommerzeit) 6 PLN (Winterzeit)
Regionales touristisches Informationszentrum
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25-007 Kielce
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