Bis zum Anfang des 12. Jh. trug das heutige Jędrzejów den Namen Brzeźnica. 1140 stifteten der Breslauer Bischof Janik und dessen Bruder, der Krakauer Pfalzgraf Klemens, ein Kloster, in dem sich 1149 die Zisterzienser aus der französischen Abtei Morimond niederließen. Dabei handelte es sich um das erste Zisterzienserkloster in Polen, das aus diesem Grund zur Abtei erhoben wurde.
Die Mönche gründeten bei ihrem Kloster eine Siedlung und führten ebenfalls für die damalige Zeit moderne Ackerbaumethoden und technische Neuheiten ein. Einige Jahre später erfolgte die Namensänderung der Ortschaft von Brzeźnica in Jędrzejów (Andreovia), und das Kloster selbst wurde „Klein Morimond“ genennt.
Auf Grund seiner dynamischen Entwicklung erhielt Jędrzejów 1271 von Boleslaus dem Schamhaften das Magdeburger Stadtrecht. Im 16. und 17. Jh. war Jędrzejów ein landesweit wichtiges politisches Zentrum. Eben dort tagte 1576 der polnische Adel, der sich für die Wahl von Stephan Báthory zum König Polens aussprach. 1607 planten die Anhänger von Mikołaj Zebrzydowski in der Stadt die Aufruhr gegen König Sigismund III. Wasa. Im Zisterzienserkloster wohnte während des Kościuszko-Aufstandes Tadeusz Kościuszko.
Hier traf er sich auch mit Fürst Józef Poniatowski. Im Zuge der dritten Teilung Polens wurde Jędrzejów 1815 Russland zugeschlagen. 1817 ließ der Zar das Zisterzienserkloster auflösen. Eine Feuersbrunst und das 1869 aberkannte Stadtrecht brachten die Entwicklung der Ortschaft vollkommen zum Erlahmen. Das Stadtrecht erlangte Jędrzejów erst 1916 zurück. Die Zisterzienser bezogen ihr Kloster erst wieder 1945, und 1989 entstand erneut die Abtei von Jędrzejów.
Kloster und Abtei der Zisterzienser in Jędrzejów:
Der Bau des Zisterzienserklosters wurde 1140 in Angriff genommen, und bereits 1149 ließen der Breslauer Bischof Janik und sein Bruder Klemens aus der französischen Abtei Morimond in Burgund die Zisterzienser nach Jędrzejów kommen. In den Folgejahren wurde die Klosteranlage intensiv ausgebaut.
Anfang des 13. Jh. entstand an Stelle der ehemaligen romanischen Kirche das neue Gotteshaus Mariä Himmelfahrt und St. Adalbert. Die feierliche Neuweihung führte 1210 der Krakauer Bischof Wincenty Kadłubek durch. In Folge zahlreicher Raubzüge, Feuersbrünste und Umbauten sind heute vom Kloster lediglich ein dreistöckiger Klosterflügel mit Fragmenten aus der Wende zum 13. Jh. sowie der spätbarocke Glockenturm und der alte Klostergarten gerahmt von einer Türmchenmauer erhalten geblieben.
In der Kirche gebührt den prächtigen barocken Wandmalereien Aufmerksamkeit mit Szenen aus dem Leben des Zisterzienserordens. Den Innenraum der Kirche Mariä Himmelfahrt, St. Adalbert und des gesegneten Wincenty Kadłubek zieren baukünstlerische Elemente aus verschiedenen Stilepochen.
Augenmerk verdienen die prächtigen Altäre, Barockpolychromien sowie die Orgel, ein ganz besonders wertvolles Beispiel der Orgelbaukunst. Das Kloster ist alljährlich Austragungsort des Internationalen Orgel- und Kammermusikfestivals. Im Chorraum fällt der Blick auf den Hochaltar von 1731 mit der Reliquie des gesegneten Wincenty Kadłubek, der, nachdem er auf sein Krakauer Bischofsamt verzichtet hatte, zu Fuß zum Kloster in Jędrzejów pilgerte, um dort seine letzten Lebensjahre zu verbringen.
Przypkowski-Museum - Uhren und astronomische Geräte:
Dabei handelt es sich zweifellos um eine der größten Touristenattraktionen von Jędrzejów. Das Uhrenmuseum rühmt sich (nach dem Planetarium in Chicago und dem Science Museum in Oxford) der drittgrößten Sonnenuhrensammlung der Welt. Im historischen Ambiente des ehemaligen Domizils der Familie Przypkowski (Gründer und Stifter des Museums) ist eine umfangreiche Uhrensammlung wie u.a. Wasser-, Sand- und Kerzenuhren aus dem 16.-20. Jh. untergebracht. Zu bewundern sind ferner über 600 Sonnenuhren aller Art aus dem 16.-19. Jh. sowie vielerlei astronomische Geräte. Das Museum verfügt ebenfalls über eine reichhaltige Schriftensammlung über die polnischen Legionen aus dem 1. Weltkrieg und den Aufenthalt von Marschall Józef Piłsudski im gastfreundlichen Hause der Familie Przypkowski.
Nächste Touristenauskunft:
Touristisches Informationszentrum in Jędrzejów
Plac Kościuszki 7 /8
28-300 Jędrzejów
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Museum der Familie Przypkowski
Plac T. Kościuszki 7/8
28-300 Jędrzejów
Tel. +48 41 386 24 45
muzeumprzypkowskich@o2.pl
www.muzeum.jedrzejow.pl
Sanktuarium des Seligen Wincenty Kadłubek
ul. Klasztorna 20
28-300 Jędrzejów
Tel. +48 41 386 35 25
zwiedzanie@jedrzejow.cystersi.pl
www.jedrzejow.cystersi.pl