Pińczów – das Herz von Ponidzie, Ort am Nida, gegründet und ausgebaut vom Krakauer Bischof Zygmunt Oleśnicki. Es sollte zum Familiensitz von Oleśnicki werden. Mikołaj Oleśnicki hat Pińczów zum Reformationszentrum in Kleinpolen gemacht.
In Pińczów – Sitz der Arianer, polnischer Gebrüder, erfolgte die erste und schönste Bibelübersetzung ins Polnische, die auch „brzeska”-, radziwiłłowska”- oder pińczowska”-Bibel genannt wurde. Seit dem XVII. Jh. galt Pińczów als die „Hauptstadt” der Majoratsgutes Pińczów, das vom Geschlecht Myszkowski gegründet wurde.
Hier hat seine Steinmetzwerkstatt der aus Florenz stammende Santi Gucci, der Hofarchitekt des Königs Stefan Batory geführt. Im hiesigen Gymnasium hat seine Ausbildung der künftige Pfarrer von Krzyżanowice und Pińczów Hugo Kołłataj, der auch an der Ausarbeitung der Verfassung vom 3. Mai der Republik Beider Nationen beteiligt war, gemacht. Sehenswert sind das ehemalige Paulinnerkloster, Reformatenkirche und -kloster, die Renaissance-Synagoge, der Palast von Wielopolski und das Haus in Mirów d. h. die alte arianische Druckerei. Vom Hügel der Hl. Anna, auf dem die nach dem Entwurf von Gucci errichtete Kuppelkapelle steht, erstreckt sich die Sicht auf die Nida-Mäender und Wiesen, auf denen sich die Segelflugschule befand. In Pińczów gibt es auch die Schmalspurbahnhaltestelle „Ciuchcia Expres Ponidzie”.
Sehenswürdigkeiten:
Wielopolski-Palast. Die klassizistische Residenz datiert in die 2. Hälfte des 18. Jh. Vor dem Gebäude stehen Vasen im selben Stil sowie zwei Steinskulpturen aus dem 18. Jh. Im Garten der ehemaligen Residenz ist ein hübscher Wächterturm erhalten geblieben, ein Werk von Santi Gucci aus dem 16. Jh.
Annenkapelle. Ist 1600 vom italienischen Baumeister Santi Gucci auf dem Klosterberg errichtet worden. Das quadratische Bauwerk aus der Spätrenaissance bedeckt eine Laternenkuppel. Dem Haupteingang ist eine kleine Vorhalle vorgelagert. Bei der Annenkapelle handelt es sich um die erste ihrer Art in Polen, die ausschließlich Kultzwecken dient.
Haus in Mirów, sog. „Arianische Druckerei”. Das Erdgeschosshaus mit bossierten Wänden stammt aus der Wende zum 17. Jh. Heute beherbergt es eine Filiale des Staatsarchivs Kielce.
Synagoge. Stammt aus der Wende zum 17. Jh. und ist das einzige jüdische Baudenkmal in Pińczów. Im Innenraum sind erhalten geblieben: Decken mit Resten der Stuckverzierung, Wandmalereien (an zwei Stellen), ein Portal und der Opferstock im Frauensaal.
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