Das auf sieben Hügeln gelegene mittelalterliche Sandomierz gehört zu den schönsten und ältesten Städten Polens. Hier sind über 120 Baudenkmäler aus verschiedenen Epochen erhalten geblieben. Die Stadt thront malerisch am steilen Weichselhang, von wo sich ein hübscher Blick auf die Königin der polnischen Flüsse bietet.
Sandomierz hat weit über 120 Baudenkmäler vorzuweisen. Die meisten davon stammen noch aus dem Mittelalter, so dass die Stadt ohne Übertreibung als baukünstlerische und touristische Perle bezeichnet werden kann. Selbstverständlich ist es unmöglich alle Attraktionen der Stadt zu nennen. Aber eins ist sicher: Selbst der versierte Tourist wird Sandomierz voll zufrieden und höchst ungern verlassen.
Die Visitenkarte von Sandomierz ist selbstverständlich die Altstadt mit dem wunderschönen Renaissance-Rathaus. Im Erdgeschoss präsentiert heute u.a. das Bezirksmuseum seine Schätze. Augenmerk verdienen ebenfalls die historischen Bürgerhäuser rings um den Marktplatz wie das Oleśnicki-Haus, das Haus des Ungaren Lazarczyk (Hotel pod Ciżemką), das Gomółka-Haus und die Bobola-Burse. Der zauberhafte Marktplatz und das Stadtpanorama kommen am besten vom Abttor aus zur Geltung. Im Mittelalter besaß die Stadtbefestigung vier Stadttore. Aber heute ist lediglich dieses eine, 30 m hohe Tor erhalten, das von den Touristen wegen der herrlichen Aussicht gern erklommen wird. Der Sandomierzer Marktplatz lässt sich aber nicht nur von oben bewundern. Außerordentlich interessant, obwohl aus ganz anderer Perspektive, präsentiert er sich „von unten“. Die ca. 470 m lange Besichtigungsstrecke verläuft 12 m unter der Erde und führt auf mehreren Ebenen durch alte Kammern und Korridore.
Wenn man vom Marktplatz die ulica Mariacka entlang in Richtung Weichsel schlendert, steht man bald schon vor der Kathedrale, die im 14. Jh. König Kasimir der Große gestiftet hat. Der Innenraum dieses monumentalen gotischen Bauwerks birgt zahlreiche byzantinisch-ruthenische Fresken von etwa 1421 sowie unikale Altäre und Portale aus dem 17. und 18. Jh. aus schwarzem und rosa Marmor. Demselben Monarchen ist ebenfalls das Königsschloss aus dem 14. Jh. zu verdanken, das ursprünglich vierflügelig war und einen Arkadenhof besaß. Von der 1656 von den Schweden zerstörten Residenz hat sich nur noch der Westflügel bewahrt, der heute das Bezirksmuseum beherbergt.
Das wertvollste Sakralbaudenkmal in Sandomierz ist die spätromanische St. Jakobskirche von 1226. Als eines der ersten Backsteingotteshäuser, die in Polen entstanden sind, gehört sie zu den Baudenkmälern höchster Klasse. Besondere Aufmerksamkeit verdient das spätromanische Nordportal, eines der schönsten Keramikportale im Lande. Sandomierz lässt sich aus unterschiedlichen Perspektiven betrachten: aus der Luft, aus der Tiefe der Erde und ebenfalls vom Wasser aus. Bei der Spazierfahrt auf der Weichsel eröffnet sich ein völlig neues Bild dieser wundervollen Stadt. In den Vordergrund des Stadtpanoramas setzt sich das weiße Gebäude des Collegium Gostomianum aus dem 17. Jh., das auf dem hohen Weichselhang thront. Im bis heute erhaltenen „Schulflügel“ des ehemaligen Jesuitenkollegs, wirkt eine der ältesten Mittelschulen Polens. Neben dem Collegium steht das 1476 aus Bankstein errichtete Długosz-Haus. Dabei handelt es sich um eines der besterhaltenen Bürgerhäuser jener Zeit. Heute präsentiert dort das Diözesanmuseum seine reiche Sammlung. Zu besichtigen sind u.a. wertvolle Sakralkunst, Malerei, Gewebe, Zierkunst, Keramik und eine Möbelsammlung.
Sandomierz steht aber nicht nur für Baudenkmäler, Kirchen und Bürgerhäuser. Die im Herzen der Lößlandschaft gelegene Stadt hat ebenfalls entzückende Naturschönheiten vorzuweisen. Zu den schönsten gehört die Königin-Hedwig-Schlucht, die die beiden Erhebungen Świętojakubskie und Świętopawełskie trennt. Ihre maximale Tiefe beträgt 10 m und die Länge – ca. 500 m. Der Eingang zur Schlucht befindet sich nahe der St. Jakobskirche. Wenn etwas mehr Zeit für die Stadtbesichtigung zur Verfügung steht, ist ein Abstecher ins Pfeffergebirge zu empfehlen (vom Altmarkt auf dem roten Wanderweg – ca. 2-2,5 km). Das Gebirge bilden mehrere Anhöhen aus kambrischem Schiefer (extrem hartes Gestein von vor über 500 Mio. Jahren), dessen Farbe an Pfefferkörner erinnert. Im Pfeffergebirge befindet sich das gleichnamige Naturschutzgebiet „Góry Pieprzowe“ mit zahlreichen Standorten xerothermer und Steppenpflanzen.
WUSSTEN SIE SCHON, dass Sandomierz und Umgebung ebenfalls als zweitgrößte Obst- und Gemüselieferanten in Polen bekannt sind? Die Gesamtanbaufläche misst ca. 20 000 ha. Davon entfallen 3 ha auf Apfelgärten, und das übrige Areal auf den Sauerkirsch-, Birnen-, Pflaumen-, Süßkirsch-, Aprikosen- und Pfirsichanbau. Dank dem milden Klima und den günstigen Bodenverhältnissen gedeihen ebenfalls Weinreben, Nektarinen, Melonen und Wassermelonen. Diese leckere Landschaft sollte man unbedingt einmal während der Apfelblüte besuchen (April/Mai), wenn die Landschaft bis hin zum Horizont von einem weiten Blütenmeer bedeckt ist oder auch im Herbst, wenn es Zeit zur Ernte wird.
WUSSTEN SIE SCHON, dass das Pfeffergebirge auch Rosengebirge genannt wird? Und das wegen der unzähligen wild wachsenden Rosen (von den 25 in ganz Polen auftretenden Arten haben hier immerhin 12 ihren festen Standort). Wenn man sie in voller Blüte bewundern will, sollte man am besten im Mai und Juni hierher kommen. Der Besuch empfiehlt sich aber auch Ende Sommer, wenn sich die Rosensträucher mit in allen Rottönen glänzenden Früchten bedecken.
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