Die Route führt durch Ortschaften, die mit dem Schriftsteller und dessen Familie verknüpft sind. Sie verläuft durch die Kreise Ostrowiec, Opatów und Starachowice, hauptsächlich auf Asphaltstraßen (nur kleine Abschnitte auf Feldwegen). Wegen ihrer Länge, sollte man sie am besten in zwei oder drei Tagesabschnitte teilen.
Verlauf: Jakubowice – Przybysławice – Jasice – Mikułowice – Ćmielów – Krzczonowice – Trębanów – Małoszyce – Grocholice – Bodzechów – Wólka Bodzechowska – Ostrowiec Św. – Świrna – Myków – Bukowice – Chocimów – Prawęcin – Doły Biskupie – Gębice – Krynki – Brody – Bór Kunowski – Kolonia Miłkowska – Sarnówek – Dąbrówka – Górka – Wólka Bałtowska – Bałtów – Petkowice – Wólka Pętkowska – Potoczek – Tarłów – Lasocin – Czyżów Szlachecki – Jakubowice
Länge Route: 164 Km
Kennzeichnung: grüne Kennzeichnung
Schwierigkeitsgrad: für Anfänger
Sehenswertes:
Jakubowice. In dieser Ortschaft befand sich das Gut der Familie Gombrowicz, die aus Litauen hierherzog. Das Landhaus war eingeschossig, gemauert und hatte 10 Zimmer. Ringsum befand sich ein Park mit Teich. Nach dem Ableben von Onufry Gombrowicz und dessen Frau, wurde das Anwesen verkauft und das Haus abgerissen. Von dem Besitztum ist heute also keine Spur mehr zu finden. Daran erinnert lediglich ein Informationsschild.
Przybysławice. Der hisige Friedhof birgt die Gräber der Großeltern von Witold Gombrowicz, Antonina Gombrowicz geborene Dąbrowska und Onufry Gombrowicz sowie seines Vaters Jan und des ältesten Bruders Janusz. Im Grabe des Großvaters befindet sich ein Säckchen Erde aus Ramygala in Litauen, das der Großvater verlassen musste.
Ćmielów. Die Kleinstadt Ćmielów im Kreis Ostrowiec hat sich durch ihr hochwertiges figürliches Porzellan einen Namen gemacht. Meisterwerke aus dem „weißen Gold“ von Ćmielów, das in den 60er-Jahren des 20. Jh. weltweit gefragt war, können heute in den Kunstgalerien u.a. von New York, Chicago, Paris, London, Berlin und Moskau bewundert werden. 2005 ist auf dem Gebiet der ehemaligen Porzellanfabrik ŚWIT ein „Lebendiges Porzellanmuseum” entstanden. Es unterscheidet sich von den anderen einschlägigen Museen dadurch, dass man hier nicht nur die Ausstellung reizvoller Porzellanwerke bewundern, sondern ebenfalls deren gesamten Entstehungsprozess mitverfolgen sowie sich selbst ein Porzellansouvenir herstellen kann. Ebenfalls die Kinder werden sich dort keinesfalls langweilen.
Małoszyce. Die Ortschaft wurde 1887 Eigentum von Jan Gombrowicz, der sich dort nach der Trauung mit Antonina Kotkowska niederließ. Eben dort in Małoszyce kam am 4. August 1904 Witold Gombrowicz zur Welt. Die Familie zog dann zwar nach Warschau, aber der kleine Witold verbrachte in Małoszyce jedes Jahr den Sommer, was er im „Dziennik“ (dt. „Tagebuch“) beschrieben hat. Nach dem Ableben seines Vaters, wurde das Anwesen verkauft und das Landhaus abgerissen. Von dem Besitztum sind heute zwei Steinpfosten und Reste des Parks mit Teich erhalten geblieben. An Witold Gombrowicz erinnert ein Obelisk mit dem Gesicht des Schriftstellers als Basrelief.
Grocholice Wszechświęte. Hier steht die Kirche, in der Witold Gombrowicz getauft wurde, was im Kirchenbuch nachzulesen ist. Das gotische Gotteshaus besteht aus gespaltenem Feldstein, der verputzt worden ist. Am Seiteneingang befindet sich die Gründungstafel von 1462. Im Innenraum gebührt dem Taufstein Augenmerk. Das Gotteshaus hat W. Gombrowicz in „Pornografia“ (dt. „Verführung“ und „Pornographie“) beschrieben.
Bodzechów. Nach der Idee von Jacek Małachowski, dem Eigentümer der Liegenschaft Bodzechów, sollte in dieser Gegend im 19. Jh. eine Hüttenanlage mit Hochofen in Denków sowie Frischhütten in Bodzechów und Borownia entstehen. Die 1841 in Betrieb genommene Eisenhütte und der Hochofen wechselten sehr häufig die Eigentümer und gelangten letztendlich an Ignacy Kotkowski (Großvater von Witold Gombrowicz). der nach 22 Jahren Pacht, Eigentümer der gesamten Industrieanlage (Eisenfabriken, Erzgruben, Wälder, Wiesen und eine 9,5 Morgen großes Landgut) wurde. Im ehemaligen Pförtnerhaus in der heutigen ulica Fabryczna 1, lädt das Witold-Gombrowicz-Museum ein, das der Geschichte der Ortschaft und des Betriebs sowie den Familien Kotkowski und Gombrowicz gewidmet ist. Der Besuch lohnt ebenfalls in der Holzkirche aus dem 17. Jh. Daneben gebührt dem hölzernen Glockenturm, dem Kreuz aus dem 19. Jh. und der Marienskulptur Aufmerksamkeit.
Ostrowiec Świętokrzyski. Liegt am Fluss Kamienna und gehört zu drei geografischen Landstrichen: dem Hochland von Opatów, dem Kamienna-Flusstal und Przedgórze Iłżeckie. Die ersten Siedlungsanzeichen stammen aus der Jungsteinzeit. Als Stadtgründungsjahr wird 1597 angenommen. Im 19. Jh. sind in Ostrowiec Świętokrzyski bedeutende Hüttenwerke entstanden. An der Wende zum 20. Jh. war die Ostrowiecer Eisenhütte die zweitgrößte im Königreich Polen. Die starke Zerstörung der Hüttenwerke im 1. Weltkrieg trug wesentlich zur ökonomischen Krise im Land bei. Als dann der Zentrale Industriebezirk gegründet wurde, eröffnete sich für Ostrowiec eine neue Chance für wirtschaftliche Konjunktur. Nach dem 2. Weltkrieg wurde mit der Reaktivierung der hiesigen Industrie begonnen. In den 1970er-Jahren hat man das Stahlwerk Ostrowiec ausgebaut und eine Metallurgische Fabrik in Betrieb genommen. Bei der Stadtbesichtigung verdienen u.a. Beachtung: die Stiftskirche des Erzengels Michael vom Anfang des 17. Jh. – in den zwanzig Zwischenkriegsjahren im Neubarockstil umgebaut, die Polnische Post aus den 1920er-Jahren, die barocke Kirche des hl. Bischofs Stanislaus vom Ende des 16. Jh. in Denków – im 18. und 19. Jh. umgebaut, das Industriegelände der Alten Eisenhütte sowie die hölzerne Fabrikkirche des Hl. Herzen Jesu aus den Jahren 1931-1932 im Zakopane-Stil.
Chocimów. Schloss-Park-Ensemble von 1868. Beherbergt heute eine Schule.
Doły Biskupie. Unweit vom Dorf befindet sich die Industriesiedlung „Witulin“, die Igncy Kotkowski, der Großvater von Witold Gombrowicz, gegründet hat. Nach seinem Tode erbte die Mutter des Schriftstellers das Besitztum, und sein Vater, Jan Gombrowicz, baute hier eine Pappfabrik. Die Entwicklung des Betriebs wurde vom Ausbruch des 1. Weltkrieges gestoppt. Die malerische Umgebung des alten Industriebetriebs bildet heute den Hintergrund für das alljährliche „Gombrowicz-Picknick“.
Krynki. Zu besichtigen ist ein barockes Gotteshaus, das 1727 bei der Kapelle entstanden ist. Dort befindet sich jetzt das Mariengnadenbild. Interessant sind ebenfalls das Lärchenholztor mit zwei Glockentürmen von 1779 und die St.-Stanislaus-Skulptur vor der Kapelle.
Brody. Im Jahre 1840 ist hier ein steinernes Stauwerk im klassizistischen Stil entstanden, das noch heute im hervorragenden Zustand erhalten ist. Die Auswahl des Gesteins und die ästhetische Ausführung der Arkaden rufen beim Betrachter immer wieder Begeisterung hervor. Das Wehr diente einst zur Verschließung des Kamienna-Flusses, der die Maschinen des Walz- und Puddelwerks antrieb. Eine weitere Attraktion ist zweifellos der 260 ha große und ca. 4 km lange Stausee. An seinem Ufer reihen sich Beherbergungsstätten, Restaurants und Wassersportgeräte-Verleihe.
Bałtów. In Polens ersten Dinosaurier-Park in Bałtów bei Ostrowiec Świętokrzyski bietet sich Gelegenheit, prähistorische Reptilien in Lebensgröße zu bewundern. Auf einer Fläche von ca. 3 ha lauern über 70 dieser Riesen auf den Besucher. Der größte von ihnen (Seismosaurus) ist fast 47 m lang. Die Besichtigung des Parks erleichtert ein speziell angelegter, markierter Pfad, der alle geologischen Epochen vom Kambrium bis zur Jungsteinzeit durchzieht. Im Museum werden u.a. Fossilien aus Polen und aller Welt sowie eine reiche Mineraliensammlung aus Nordafrika präsentiert. Für die jüngsten Besucher gibt es einen Erlebnisspielplatz, wo die kleinen Forscher u.a. das Skelett eines mehr als zehn Meter langen Tyrannosaurus ausgraben und an geologischen Werkstätten teilnehmen können. Das Aufenthaltsprogramm in Bałtów bereichern Floßfahrten auf dem Fluss Kamienna, das Angebot des Reitstalls „Im Lande der Pferde”, der „Bałtów Tiergarten“ sowie der NEUSTE HIT – eine wilde Fahrt mit der Achterbahn. Für die Wintersportfreunde sind viele neue Skilifte entstanden.
Potoczek. In dieser Ortschaft weilte oft der kränkliche Witold Gombrowicz. Potoczek gehörte Janusz, dem ältesten Sohn von Jan Onufry Gombrowicz. Diesen Ort hat der Schriftsteller in seinen Werken „Wspomnienia“ (Erinnerungen) und „Dziennik“ (dt. „Tagebuch“) verewigt. Überdauert haben der zuzementierte Brunnen, Reste der Kellerfundamente und Teile der Gartenanlage.
Tarłów. In Tarłów ist die frühbarocke Kirche aus dem 17. Jh. sehenswert. Ihre Doppelturmfassade schmücken die Standbilder des hl. Adalbert und hl. Stanislaus sowie ein Flachrelief, das die Heilige Dreifaltigkeit darstellt. Der Innenraum berückt durch herrliche Stuckdekoration, Basreliefs und dem unter der Kuppel befindlichen „Todeskreis“. In den Patronslogen links im Chorraum hatte ebenfalls die Familie Gombrowicz aus Potoczek ihren Platz.
Czyżów Szlachecki. Anziehungspunkt ist das spätbarocke Schlösschen aus dem 18. Jh. Die imposante einstöckige Residenz entzückt durch Laubengänge und Mansarden mit mythologischen Motiven. Schlösschen und Wirtschaftsgebäude beherbergen heute ein Hotel. Von den Sehenswürdigkeiten der Ortschaft muss unbedingt auch die ursprünglich gotische Kirche genannt werden, die im 18. Jh. umgebaut wurde. Ihr Innenraum birgt barocken Prunk. Im nahen Reservat „Zielonka“ stehen über 100 Jahre alte Bäume und tiefe Lößschluchten unter Schutz.